Die Schweizer stehen zwar in dem Ruf, rationale und sachorientierte Lösungen zu erstreben. Andererseits gehen gewisse Ausprägungen des Zeitgeistes auch an den Eidgenossen nicht spurlos vorüber. So muss auch das kleine Alpenland (selbstverständlich) das große Weltklima retten.
Aber nicht nur das. Die Kernenergie ist (wie bei den Nachbarn im Norden und Osten) in Ungnade gefallen. Wer weiß, vielleicht schwappt ja demnächst ein gewaltiger Tsunami über den St. Gotthard hinweg und führt in der Folge zu einer Kernschmelze in einem Reaktorblock. Also nichts wie raus aus der Kernkraft und rein in die sogenannten Erneuerbaren.
Hier ein paar Highlights aus dem erwähnten Kommentar:
Auf den 1. Januar ist das neue Energiegesetz in Kraft getreten, das die Energiewende bzw. die Energiestrategie 2050 (ES2050) umsetzen soll. Darin sind der Ausstieg aus der Kernenergie und der Umstieg auf neue erneuerbare Energien fixiert, zudem ist ein Rückgang des Verbrauchs vorgesehen.
Geht es nach den Wünschen der sogenannten Eliten, ist das alles kein Problem, weil man ja einerseits immer Strom importieren kann und andererseits der Stromverbrauch zurückgehen soll. So die offizielle Darstellung. Doch inzwischen erheben sich andere Stimmen:
Eine von den Ökonomen Bernd Schips und Silvio Borner zusammen mit neun weiteren Autoren herausgegebene Studie («Versorgungssicherheit. Vom politischen Kurzschluss zum Blackout») hingegen warnt vor Versorgungsengpässen schon in wenigen Jahren. Die Beruhigung weicht grosser Sorge.
Und weiter:
Die ES2050 unterstellt einen erheblichen Rückgang des Stromverbrauchs. Die Zahlen sehen anders aus: Der Stromverbrauch ist im Trend steigend, und die Nachfrage wird weiter wachsen. Dafür sorgen die wachsende Bevölkerung, mehr Einpersonenhaushalte, die steigende Wohnfläche pro Kopf, die fortschreitende Digitalisierung sowie die Substitution von Erdöl durch Strom etwa im Verkehr. So sollen bis 2050 in der Schweiz 20% der Autos elektrisch angetrieben sein. Das erhöht den Stromverbrauch zusätzlich.
Wer hätte das gedacht? Dass eine wachsende Bevölkerung tendenziell mehr Energie braucht, sollte einem Menschen von durchschnittlicher Intelligenz sofort einleuchten. Und wenn Autos anstelle von Benzin und Diesel mit Strom angetrieben werden, braucht man - richtig geraten - mehr Strom in der Steckdose.
Der geplante Ausbau der regenerativen Energien stützt sich unter anderem auf die Windenergie. Wie sieht es hier aus?
Zur Windenergie ist anzumerken, dass es zur Zielerreichung 2050 (gut 4,2 Terawattstunden, TWh) rund 850 Windturbinen braucht. Derzeit sind 37 in Betrieb. Neue Anlagen haben es schwer. Die Kantone Glarus und Appenzell haben dieser Tage entsprechende Projekte gestoppt. Die Zahl von 850 Anlagen ist illusorisch.
Vielleicht könnte man ja in den guten Wohngegenden rund um den Genfersee ein paar hundert Windräder aufstellen. Da kommt bei den Anwohnern bestimmt Freude auf.
Andere Regenerative wie Geothermie und Wasserkraft sind aus diversen Gründen nicht weiter ausbaufähig. Auch das Potential der Photovoltaik ist offensichtlich begrenzt.
So bleibt also wirklich nicht viel mehr als die Hoffnung auf Stromimporte aus Deutschland und Frankreich. Na dann, viel Glück in der nächsten Dunkelflaute.
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