2021/01/24

Stromverbrauch in Deutschland 2015 bis 2020

Erst kürzlich haben wir uns mit dem Stromverbrauch in Deutschland bezogen auf ein Jahr beschäftigt. Jetzt wollen wir den Blick auf einen mehrjährigen Zeitraum werfen. Konkret geht es um die Jahre 2015 bis 2020. 

Fig. 1 Stromverbrauch in Deutschland

Erst in dieser Perspektive wird deutlich, welchen Einbruch der Verbrauch an elektrischer Energie im vergangenen Jahr erfahren hat. 

Interessant ist auch die Korrelation zwischen Bevölkerungszahl (Quelle. Eurostat) und Stromverbrauch. Seit 2015 hat die Bevölkerung in Deutschland kontinuierlich von 81,2 Mio. auf 83,2 Mio. zugenommen. 

Wenn man beide Parameter in eine Graphik verpackt, ergibt sich folgendes Bild: 

Fig. 2 Bevölkerungszahl in Tausend (rot, rechte Achse) und Stromverbrauch (blau)

In den ersten Jahren des betrachteten Zeitraums stieg sowohl die Anzahl der Menschen als auch der Stromverbrauch stetig an. Erst 2019 erfolgte eine Entkoppelung der beiden Trends und schließlich 2020 der Lockdown-bedingte Einbruch. 



2021/01/19

Spitzenglättung a.k.a. Stromsperren

Leser diese Blogs können sich monatlich davon überzeugen, wie unzuverlässig regenerative Stromquellen sein können. 

Im Grunde genommen ist das nichts Neues, denn Wind und Sonne sind nun einmal nicht dauerhaft in gleicher Qualität verfügbar. Das ist der wesentliche Unterschied zu Atomstrom und solchem aus fossilen Quellen, wobei die Schattenseiten der letzteren nicht verschwiegen werden sollen. 

Nun wird in Deutschland schon seit gut zwei Jahrzehnten der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie massiv vorangetrieben. Trotz gegenteiliger Bekundungen ist damit die Versorgungssicherheit der Bevölkerung nicht besser geworden. Im Gegenteil. Je dominanter diese beiden Quellen werden, umso stärker treten ihre Fluktuationen ins Rampenlicht, zumal ja gleichzeitig die anderen konventionellen Stromquellen sukzessive abgeschaltet werden. Und diese anderen Stromerzeuger hatten bislang als wesentliche Hauptaufgabe die Stabilisierung der Stromversorgung, wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint. 

Aber je weniger konventionelle Kraftwerke übrig bleiben, umso offensichtlicher werden die Unzulänglichkeiten der regenerativen Stromproduktion. 

Inzwischen fällt das wohl auch der Politik auf, die uns jahrelang eine sichere und kostengünstige Stromversorgung in Aussicht gestellt hat. Die gleiche Politik hat in jüngster Zeit auch das E-Auto und den Einsatz von Wärmepumpen massiv beworben und finanziell gefördert und tut es immer noch. 

Nun tun sich offensichtliche Widersprüche auf, denn sowohl Elektromobile als auch Wärmepumpen benötigen Elektrizität, und zwar nicht zu knapp. 

Manfred Haferburg weist in einem Beitrag auf der Achse darauf hin, dass in Zukunft wohl Stromsperren, propagandistisch als Spitzenglättung verbrämt, geplant sind, um Blackouts zu vermeiden. Denn je mehr das Netz ausschließlich von Wind und Sonne regiert wird, umso größer ist die Gefahr eines Blackouts. Und diese Stromsperren würden - lustigerweise - vor allem große Verbraucher treffen, also etwa die Besitzer von Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen. 

Da kann es dann passieren, dass morgens das E-Auto ungeladen in der Garage steht. Und wie kommen die Kinder dann in die 12 km entfernte Schule? Ebenso kann es sein, dass das Haus dann eben für einige Stunden nicht geheizt wird. 

Es ist zugegeben amüsant zu sehen, wie die Verfechter der Energiewende immer mehr in den Strudel ihrer selbst geschaffenen Probleme geraten. Auch wenn das Ansinnen der Spitzenglättung sogleich wieder offiziell abgestritten wurde, früher oder später wird daran kein Weg vorbeiführen. 

Es wird noch sehr lustig werden. 

2021/01/07

Stromverbrauch in Deutschland - 2020

Nach den monatlichen Rückblicken auf die Stromversorgung in Deutschland soll heute mal ein ganzes Jahr, nämlich das gerade abgelaufene, betrachtet werden. Dabei greifen wir wie üblich auf die Daten der Bundesnetzagentur zurück. 

Für 2020 ergibt sich folgender Verlauf: 

Fig. 1 Stromverbrauch in DE 2020

Die rote Kurve markiert den Stromverbrauch, während die anderen Farben die Erzeugung aus regenerativen Quellen anzeigen. 

Sehr schön zu sehen die jahreszeitliche Schwankung des Stromverbrauchs. Im Sommer wird deutlich weniger Elektrizität benötigt als im Winter. Vor diesem Hintergrund könnte man sich fragen, ob sich die Klimaerwärmung nicht sogar positiv auf den Energieverbrauch auswirkt. Ein Abkühlung des Klimas hätte jedenfalls unangenehme Konsequenzen, was die Energienutzung betrifft. 

Sehr markant der Einbruch im März/April während des ersten Corona-Lockdowns, von dem sich die Wirtschaft nur langsam erholte. 

Wie immer zeigt das Bild auch die Stromerzeugung aus regenerativen Quellen und die Versorgungslücke zwischen diesen und dem tatsächlichen Bedarf an elektrischer Energie. Im Sommer leistet die Photovoltaik einen nicht unerheblichen Beitrag zur Stromversorgung, zumindest soweit das Wetter mitspielt, während der Wind kein ausgeprägtes jahreszeitliches Muster zeigt. Im Prinzip müsste er immer verfügbar sein, aber phasenweise gibt es richtige Aussetzer, wo der Wind kaum Nennesswertes zur Versorgung beiträgt. 

Die einzigen regenerativen Stromquellen, die für eine kontinuierliche Stromerzeugung in Frage kommen, sind Wasser und Biomasse, die jedoch von ihrer Kapazität her sehr eingeschränkt sind. 

Zum Vergleich nun das entsprechende Bild für 2019: 

Fig. 2 Stromverbrauch in DE 2019

Bis auf den Corona bedingten Einbruch des Stromverbrauchs des Jahres 2020 gleichen sich die Bilder. Die Abbildung spricht für sich. 



2021/01/03

Der deutsche Strommix - Dezember 2020

 Der letzte Monat des Jahres 2020 zeigte sich wie folgt: 


Wenn der Wind stark genug weht, ist es punktuell möglich, fast den gesamten Strombedarf mit regenerativen Energien zu decken, so wie etwa am 27. Dezember 2020. Und das gilt auch nur dann, wenn der allgemeine Strombedarf geringer ist als sonst. Ansonsten klaffen mitunter und über längere Zeit große Lücken zwischen dem Traum der regenerativen Energieversorgung und der Realität des faktischen Energiebedarfs. 

Sehr schön zu sehen, wie die Verbrauchskurve am dem 20. Dezember absackt von rund 1,5 TWh (Terawattstunden) auf rund 1,2 TWh in der Spitze. Die Daten stammen wie immer von der Bundesnetzagentur

Vergleichen wir das mit den Werten vom Dezember 2019, also noch vor Corona. 


Auch hier fallen die Verbrauchszahlen mit Beginn der Feiertage deutlich und erreichen dann gegen Jahresende einen ausgeprägten Spitzenwert.