2020/02/25

Ein paar Überlegungen zur Wasserkraft

Gefunden auf dem Blog Think Again.

Es geht um ein Projekt, das vor etwa einhundert Jahren angedacht wurde. Nämlich die Errichtung einer Staumauer an der Meerenge von Gibraltar. Dort könnte man den Umstand ausnützen, dass ständig Wasser vom Atlantik ins Mittelmeer fließt. Unterbricht man diesen Fluss, wird sich das Niveau des Mittelmeeres um mehr als 100 Meter absenken. Diese Differenz könnte man zur Energiegewinnung nutzen. 

In unseren Zeiten undenkbar. Trotzdem sehr lesenswert, was in jenem Artikel geschrieben steht. 

2020/02/08

Falsche Prognosen: Norwegens Öl

Norwegens Öl wird bald versiegen, so hieß es vor etwa 20 Jahren. Eigentlich sollten die Lagerstätten jetzt schon erschöpft sein.

Aber es kommt noch dicker. Ein neues gewaltiges Ölfeld wurde entdeckt, das - so die Vermutung - Förderung bis in die 70er Jahre dieses Jahrhunderts erlauben wird. 

Lustig auch, dass selbst diese Meldung, die aus der Süddeutschen Zeitung stammt, nicht ohne Fake News auskommt. Da heißt es im Vorspann:

Norwegen selbst bezieht seine Energie aus nachhaltigen Quellen, vor allem Wasser- und Windkraft. Das geförderte Öl und Gas wird in die Welt exportiert und füllt so die Staatskassen.

Der erste Satz ist Umsinn, wie er nur in Haltungsmedien stehen kann. Zwar stimmt es, dass Norwegens Stromversorgung fast ausschließlich auf regenerativen Quellen (vor allem Wasser) beruht. Doch der Stromsektor ist eben nur ein Teil des gesamten Energieverbrauchs. Frage: Womit fahren die Autos und Lkws? Ja richtig. Einfach mal in einschlägigen Energiestatistiken nachschauen.

Deshalb hier die Daten, die Sie im "Qualitätsmedium" SZ nicht finden:

2018 hatte Norwegen einen Primärenergieverbrauch von 47,4 Mtoe (Megatonnes of oil equivalent, d.h. Rohöleinheiten). Davon entfielen 14,8 Mtoe auf fossile Energieträger wie Öl, Gas und Kohle, also mehr als ein Viertel. Das sind eindeutig nicht-nachhaltige Quellen. Und was schreibt die SZ? Siehe oben.

Wasserkraft stand übrigens mit 32,1 Mtoe kräftig zu Buche, während die übrigen sogenannten Erneuerbaren lediglich auf 0,7 Mtoe kamen, also auf rund 1,5 % des Gesamtenergieverbrauchs. Dennoch steht der Wind ganz prominent im Vorspann. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Frage: Was machen eigentlich die bezahlten Faktenchecker die ganze Zeit?



2020/02/01

Der deutsche Strommix - Januar 2020

Und weiter geht's im neuen Jahr mit dem gewohnten Blick auf den deutschen Strommix. Im Januar zeigte sich die Sonne - jahreszeitlich bedingt - nur recht selten, während der Wind das übliche Auf und Ab bot. Wie immer greifen wir auf die Daten der Bundesnetzagentur zurück.


Die rote Kurve zeigt den Stromverbrauch in Deutschland an, während die farbigen Flächen die Beiträge regenerativer Energiequellen repräsentieren.

Man beachte die Lücke zwischen Stromverbrauch und Erzeugung der Regenerativen in der Zeit vom 20. bis 26. Januar. Ohne Kernenergie und fossile Stromerzeuger (also Kohle und Gas) sähe es hier nicht so lustig aus. Aber solche Szenarien werden erst dann so richtig spannend, wenn die letzten Kern- und Kohlekraftwerke vom Netz genommen sind.

Nun, dann greift das sogenannte Demand Management, will sagen, dass in unserer Beispielperiode rund drei Viertel der Verbraucher zwangsweise abgeschaltet werden müssen. Und das über mehrere Tage.

Na dann, schaun mer mal.