Im vorigen Post ging es um das Energieeinsparpotential bei Einfamilienhäusern in Schweden, was uns als Richtmarke für die Verhältnisse in Deutschland dienen kann. Die dort genannte statistische Erhebung der Energimyndigheten geht aber noch deutlich weiter.
Auch der Gebäudesektor (also Objekte mit mehreren Wohneinheiten) wird einer entsprechenden Analyse unterzogen. Wieder wird der spezifische Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser in kWh/m2 für den Gebäudebestand in Schweden aufgeschlüsselt nach dem Alter der bestehenden Einheiten.
Hier ist das Ergebnis für 2016:
Nicht überraschend verbrauchen die jüngeren Gebäudetypen weniger Energie als die älteren. Die jüngsten liegen in ihrem Energieverbrauch rund 38 % unter den ältesten Einheiten.
Für den gesamten Gebäudebestand ergibt sich über die letzten elf Jahre folgendes Bild:
Da sieht die Verringerung der spezifischen Verbrauchszahlen mit rund 13 % zwischen 2005 und 2016 schon weitaus weniger spektakulär aus. Auch dieser Wert ist weit entfernt von den 40 % CO2-Reduktion, die laut "Experten" in den nächsten 10 Jahren in Deutschland angepeilt werden. Wir erinnern uns: Bei den Einfamilienhäusern gab es in den letzten zehn Jahren einen Rückgang des Energieverbrauchs um 17 %.
Zusammengefasst: Weder im Bereich der Einfamilienhäuser noch in jenem der Gebäude mit mehreren Wohneinheiten sieht es so aus, als ob die ambitionierten Klimapläne Deutschlands auch nur annähernd umgesetzt werden könnten.
2019/09/22
Deutsche Klimaträume (2)
2019/09/17
Deutsche Klimaträume
Auf Daniel Stelters Blog bto findet sich zum Thema Klimawandel folgendes Zitat (aus der WELT):
Wir aber interessieren uns hier für die energetische Sicht der Dinge. Wie realistisch ist es, innerhalb von 10 Jahren die CO2-Emissionen, also in letzter Konsequenz den Energieverbrauch, um 40 % zu senken?
Da trifft es sich gut, dass die schwedische Energiebehörde Energimyndiheten eine jährliche statistische Untersuchung über den Energieverbrauch im Gebäudesektor durchführt. Aus der jüngsten dieser Untersuchungen entnehmen wir, dass die ältesten und die neuesten Häuser in Schweden folgende Energiekennzahlen aufweisen:
Häuser gebaut vor und bis 1940: 127 kWh/m2
Häuser gebaut zwischen 2011 und 2015: 74 kWh/m2
Mit anderen Worten: die jüngsten Häuser in Schweden brauchen 41,7 % weniger Energie (für Heizung und Warmwasser) als die ältesten.
Hier die Resultate dieser Untersuchung bildlich dargestellt:
Die zwischen diesen beiden Alterskohorten errichteten Wohnstätten liegen in ihrem Energieverbrauch irgendwo zwischen den genannten Extremwerten.
Also angenommen, es gäbe in Schweden nur Häuser, die vor 1940 gebaut wurden, und man würde diese nun durch solche mit dem neuesten Technologiestandard ersetzen, dann könnte man eine Energieeinsparung von rund 40 % erwarten.
Das ist natürlich nur ein Idealwert, weil wir ja alle in der Zwischenzeit gebauten Häuser ausgeblendet haben. Wenn wir also alle Häuser in Schweden durch neu gebaute ersetzten, so wäre das Einsparpotential deutlich geringer als 40 %.
Mir liegen keine entsprechenden Zahlen für Deutschland vor, aber das Beispiel Schweden gibt eine gute Messlatte vor, an der wir uns orientieren können.
Um nochmals auf das oben angeführte Zitat zurückzukommen: Eine Energieeinsparung von rund 40 % innerhalb von 10 Jahren ist utopisch und kann getrost ins Reich der Träume verwiesen werden. Es sei denn, die Winter werden deutlich wärmer.
Nachtrag:
Hier ist noch ein Bild das den durchschnittlichen Energieverbrauch in kWh/m2 gemittelt über alle Altersklassen zeigt (EFH steht für Einfamilienhaus):
Durch den Neubau besonders effizienter Häuser und den Abbruch älterer Einheiten konnte zwischen 2006 und 2016 eine mittlere Reduktion von rund 17 % erreicht werden.
Schon bis 2030, also innerhalb von zehn Jahren, sollen die CO2-Emissionen im Gebäudesektor um rund 40 Prozent auf 72 Millionen Tonnen pro Jahr sinken.Stelter betrachtet die Sachlage von einer ökonomischen Perspektive aus. Im Übrigen sehr lesenswert.
Wir aber interessieren uns hier für die energetische Sicht der Dinge. Wie realistisch ist es, innerhalb von 10 Jahren die CO2-Emissionen, also in letzter Konsequenz den Energieverbrauch, um 40 % zu senken?
Da trifft es sich gut, dass die schwedische Energiebehörde Energimyndiheten eine jährliche statistische Untersuchung über den Energieverbrauch im Gebäudesektor durchführt. Aus der jüngsten dieser Untersuchungen entnehmen wir, dass die ältesten und die neuesten Häuser in Schweden folgende Energiekennzahlen aufweisen:
Häuser gebaut vor und bis 1940: 127 kWh/m2
Häuser gebaut zwischen 2011 und 2015: 74 kWh/m2
Mit anderen Worten: die jüngsten Häuser in Schweden brauchen 41,7 % weniger Energie (für Heizung und Warmwasser) als die ältesten.
Hier die Resultate dieser Untersuchung bildlich dargestellt:
Die zwischen diesen beiden Alterskohorten errichteten Wohnstätten liegen in ihrem Energieverbrauch irgendwo zwischen den genannten Extremwerten.
Also angenommen, es gäbe in Schweden nur Häuser, die vor 1940 gebaut wurden, und man würde diese nun durch solche mit dem neuesten Technologiestandard ersetzen, dann könnte man eine Energieeinsparung von rund 40 % erwarten.
Das ist natürlich nur ein Idealwert, weil wir ja alle in der Zwischenzeit gebauten Häuser ausgeblendet haben. Wenn wir also alle Häuser in Schweden durch neu gebaute ersetzten, so wäre das Einsparpotential deutlich geringer als 40 %.
Mir liegen keine entsprechenden Zahlen für Deutschland vor, aber das Beispiel Schweden gibt eine gute Messlatte vor, an der wir uns orientieren können.
Um nochmals auf das oben angeführte Zitat zurückzukommen: Eine Energieeinsparung von rund 40 % innerhalb von 10 Jahren ist utopisch und kann getrost ins Reich der Träume verwiesen werden. Es sei denn, die Winter werden deutlich wärmer.
Nachtrag:
Hier ist noch ein Bild das den durchschnittlichen Energieverbrauch in kWh/m2 gemittelt über alle Altersklassen zeigt (EFH steht für Einfamilienhaus):
2019/09/10
Der deutsche Strommix - August 2019
Heute also - mit etwas Verspätung - die Daten für den August.
Zunächst die Stromproduktion aus allen Quellen:
Und dann noch die Stromerzeugung der regenerativen Energieträger und der Vergleich mit dem Stromverbrauch:
Im letzteren Bild wird ersichtlich, welche enorme Lücke noch immer zwischen regenerativer Produktion und dem tatsächlichen Strombedarf besteht - und zwar im Sommer.
Die Daten stammen von der Bundesnetzagentur.
Zunächst die Stromproduktion aus allen Quellen:
Und dann noch die Stromerzeugung der regenerativen Energieträger und der Vergleich mit dem Stromverbrauch:
Im letzteren Bild wird ersichtlich, welche enorme Lücke noch immer zwischen regenerativer Produktion und dem tatsächlichen Strombedarf besteht - und zwar im Sommer.
Die Daten stammen von der Bundesnetzagentur.
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