Auf Addendum.org gab es vor einiger Zeit einen sehr guten Artikel über den gegenwärtigen Startup-Hype. Wie nicht anders zu erwarten, wird unter dem Deckmantel der Innovationsförderung eine Medienshow abgezogen. Wurden die heutigen Giganten wie Microsoft, Google etc. in ihrer Startup-Phase mit ähnlichem Bohey gefeiert? Natürlich nicht, denn damals wusste ja noch keiner, was aus diesen jungen Unternehmen einmal werden würde. Später, als dann der wirtschaftliche Durchbruch kam, waren auch die Medien an Bord. Aber da war der Käse schon gegessen.
Es geht den Medien in erster Linie um ihren eigenen Rummel. Alles andere ist sekundär. Bestenfalls. Dazu kommen noch Politiker, die auch gerne von dem positiven Image der Startup-Szene profitieren wollen. Medien und Politik, das ist eigentlich immer eine pikante Mischung zweier Berufsbilder, die wechselseitig voneinander abhängen. Und die Korruption ist auch nicht weit weg.
2018/05/28
2018/05/22
Lässt sich der Stromverbrauch mit demand response steuern?
Nochmals ein Blick auf den Energieblog Energy Matters. Dort geht Roger Andrews der Frage nach, ob demand response den privaten Stromverbrauch beeinflussen kann.
Was versteht man unter demand response? Nun, damit ist Steuerung des Verbrauchs über den Preis gemeint. Mit anderen Worten: die Behörden hoffen, über das Preissignal den Stromverbrauch regulieren zu können. Wie fast immer, wenn grün angehauchte Politkasperl sich etwas ausdenken, ist auch hier mehr Wunschdenken als Realpolitik im Spiel. Denn der tatsächliche Effekt der demand response ist bestenfalls dürftig.
Roger Andrews zeigt dies an zwei Beispielen. Zum einen geht es um die Verbrauchsdaten in Dänemark zwischen 2006 und 2016. Zum anderen wirft er einen Blick auf Kalifornien in den Jahren 2010 bis 2016.
In Dänemark ging innerhalb des betrachteten Zeitraums der Strompreis um etwa 20% nach oben, während der Verbrauch um rund 10% sank. (Anmerkung des Verfassers: Die Verbrauchskurve flachte in den letzten beiden Jahren ab, obwohl die Preise zulegten. Es stellt sich die grundsätzliche Frage, wieviel noch weiter eingespart werden kann. Irgendwo gibt es da auch eine Grenze.)
In Kalifornien geht man einen etwas anderen Weg. Dort sind die Strompreise verbrauchsabhängig, d.h. zu den Spitzenzeiten zahlt man einen deutlich höheren Preis als zu den verbrauchsärmeren Zeiten. An Wochentagen zahlt man für die kWh 48 Cent zwischen 14:00 und 20:00, während zwischen 22:00 und 8:00 morgens 12 Cents/kWh anfallen (Preise der Southern California Edison-Elektrizitätsgesellschaft). Sieht man sich die kalifornischen Daten an, so zeigt sich keine Reduktion des Verbrauchs im betrachteten Zeitraum. Es sehr mageres Ergebnis.
Die Details dieser Analyse gibt es hier.
Was versteht man unter demand response? Nun, damit ist Steuerung des Verbrauchs über den Preis gemeint. Mit anderen Worten: die Behörden hoffen, über das Preissignal den Stromverbrauch regulieren zu können. Wie fast immer, wenn grün angehauchte Politkasperl sich etwas ausdenken, ist auch hier mehr Wunschdenken als Realpolitik im Spiel. Denn der tatsächliche Effekt der demand response ist bestenfalls dürftig.
Roger Andrews zeigt dies an zwei Beispielen. Zum einen geht es um die Verbrauchsdaten in Dänemark zwischen 2006 und 2016. Zum anderen wirft er einen Blick auf Kalifornien in den Jahren 2010 bis 2016.
In Dänemark ging innerhalb des betrachteten Zeitraums der Strompreis um etwa 20% nach oben, während der Verbrauch um rund 10% sank. (Anmerkung des Verfassers: Die Verbrauchskurve flachte in den letzten beiden Jahren ab, obwohl die Preise zulegten. Es stellt sich die grundsätzliche Frage, wieviel noch weiter eingespart werden kann. Irgendwo gibt es da auch eine Grenze.)
In Kalifornien geht man einen etwas anderen Weg. Dort sind die Strompreise verbrauchsabhängig, d.h. zu den Spitzenzeiten zahlt man einen deutlich höheren Preis als zu den verbrauchsärmeren Zeiten. An Wochentagen zahlt man für die kWh 48 Cent zwischen 14:00 und 20:00, während zwischen 22:00 und 8:00 morgens 12 Cents/kWh anfallen (Preise der Southern California Edison-Elektrizitätsgesellschaft). Sieht man sich die kalifornischen Daten an, so zeigt sich keine Reduktion des Verbrauchs im betrachteten Zeitraum. Es sehr mageres Ergebnis.
Die Details dieser Analyse gibt es hier.
2018/05/17
Energiespeicher - Ist Gravitricity die Lösung?
Die regenerativen Energien leiden bekanntlich unter ihrer Unzuverlässigkeit. Oder anders gesagt: sie sind nicht immer dann ausreichend verfügbar, wenn man sie braucht. Um die Flatterhaftigkeit ihrer Verfügbarkeit auszugleichen, braucht es große Speicherkapazitäten.
Dafür in Frage kämen Pumpspeicher oder riesige Batterien. Doch es gibt auch andere Konzepte, die eine Lösung denkbar machen. Eines davon ist Gravitricity. Dabei werden schwere Gewichte in alten Grubenschächten auf- und abwärts bewegt, um Energie zu speichern beziehungsweise wieder freizusetzen.
Ein spannendes Konzept, das allerdings nur von lokaler Bedeutung sein dürfte. Mehr dazu auf Energy Matters.
Dafür in Frage kämen Pumpspeicher oder riesige Batterien. Doch es gibt auch andere Konzepte, die eine Lösung denkbar machen. Eines davon ist Gravitricity. Dabei werden schwere Gewichte in alten Grubenschächten auf- und abwärts bewegt, um Energie zu speichern beziehungsweise wieder freizusetzen.
Ein spannendes Konzept, das allerdings nur von lokaler Bedeutung sein dürfte. Mehr dazu auf Energy Matters.
2018/05/04
Photovoltaik in der Praxis
Wieviel Strom kann man mit einer PV-Anlage erzeugen? Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab: hauptsächlich davon, wo die Anlage steht und wie groß sie ist.
Hier ein Beispiel aus der Praxis. Die PV-Anlage hat eine Größe von 20 Quadratmeter, eine maximale Leistung von 2,4 kWp und wurde 1996 in Betrieb genommen. Standort: Linz an der Donau.
Theoretisch könnte diese Anlage 21024 kWh pro Jahr produzieren, wenn in allen 8760 Stunden eines Jahres die Sonne im optimalen Winkel auf die Solarpanele schiene. Das tut sie aber nicht.
In den Jahren 2014 bis 2017 gab es in Linz im Mittel 1853 Sonnenstunden. Das führte zu einer jährlichen Ausbeute von rund 2100 kWh zwischen 2014 und 2016, im letzten Jahr (2017) war es nur knapp über 1700 kWh (und das, obwohl die Zahl der Sonnenstunden deutlich über dem Durchschnitt lag).
Das sind Jahresmittelwerte, die relativ konstant sind. Im Monatsvergleich sind die Solarstromausbeuten extrem unterschiedlich, wie folgendes Bild zeigt:
In den dunklen Monaten November bis Januar kommt man kaum auf 100 kWh, während es zwischen Juni und August schon mal 300 kWh und mehr sein können.
Diese Graphik zeigt auch sehr deutlich, wie die Solarproduktion in den ersten Monaten des Jahres 2017 gegenüber den früheren Werten zurückbleibt. Der Grund dafür ist noch nicht hinreichend geklärt.
Ein ähnliches Bild ergibt sich, wenn wir uns die Ausbeute in Kilowattstunden pro Kilowattpeak (kWh/kWp) anschauen:
Der Vorteil dieser Darstellung ist, dass sich hier die Produktionswerte von Anlagen unterschiedlicher Größe leichter vergleichen lassen. Die spezifische Ausbeute sollte im wesentlichen nur vom Standort der PV-Anlage abhängen. Anders gesagt: In Spanien bekommt man pro kWp mehr kWh heraus als am Nordkap.
Die Anlage ist schon seit mehr als 20 Jahren in Dienst. Leider liegen mir aus den ersten Betriebsjahren keine Daten vor. In den letzten Jahren war die Leistung aber relativ konstant. Aus den vorliegenden Daten lässt sich keine Abschwächung der Leistungsfähigkeit der PV-Panele erkennen.
Hier ein Beispiel aus der Praxis. Die PV-Anlage hat eine Größe von 20 Quadratmeter, eine maximale Leistung von 2,4 kWp und wurde 1996 in Betrieb genommen. Standort: Linz an der Donau.
Theoretisch könnte diese Anlage 21024 kWh pro Jahr produzieren, wenn in allen 8760 Stunden eines Jahres die Sonne im optimalen Winkel auf die Solarpanele schiene. Das tut sie aber nicht.
In den Jahren 2014 bis 2017 gab es in Linz im Mittel 1853 Sonnenstunden. Das führte zu einer jährlichen Ausbeute von rund 2100 kWh zwischen 2014 und 2016, im letzten Jahr (2017) war es nur knapp über 1700 kWh (und das, obwohl die Zahl der Sonnenstunden deutlich über dem Durchschnitt lag).
Das sind Jahresmittelwerte, die relativ konstant sind. Im Monatsvergleich sind die Solarstromausbeuten extrem unterschiedlich, wie folgendes Bild zeigt:
Fig. 1 Monatliche PV-Ausbeute einer Anlage in Linz |
In den dunklen Monaten November bis Januar kommt man kaum auf 100 kWh, während es zwischen Juni und August schon mal 300 kWh und mehr sein können.
Diese Graphik zeigt auch sehr deutlich, wie die Solarproduktion in den ersten Monaten des Jahres 2017 gegenüber den früheren Werten zurückbleibt. Der Grund dafür ist noch nicht hinreichend geklärt.
Ein ähnliches Bild ergibt sich, wenn wir uns die Ausbeute in Kilowattstunden pro Kilowattpeak (kWh/kWp) anschauen:
Fig. 2 Spezifische Ausbeute in kWh/kWp |
Der Vorteil dieser Darstellung ist, dass sich hier die Produktionswerte von Anlagen unterschiedlicher Größe leichter vergleichen lassen. Die spezifische Ausbeute sollte im wesentlichen nur vom Standort der PV-Anlage abhängen. Anders gesagt: In Spanien bekommt man pro kWp mehr kWh heraus als am Nordkap.
Die Anlage ist schon seit mehr als 20 Jahren in Dienst. Leider liegen mir aus den ersten Betriebsjahren keine Daten vor. In den letzten Jahren war die Leistung aber relativ konstant. Aus den vorliegenden Daten lässt sich keine Abschwächung der Leistungsfähigkeit der PV-Panele erkennen.
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