Der Dieselskandal ist ja nun wirklich bis ins Letzte durchgekaut geworden. Der betrügerische Aspekt dieser Geschichte lenkt allerdings von einem anderen, weitaus bedeutsameren ab. Gemeint sind die Grenzwerte für bestimmte Schadstoffe. Oft sind diese an der Grenze des technisch Machbaren und gelegentlich wohl auch darüber hinaus. Bei all dem Lobbying, das von Seiten der Industrie betrieben wird, fragt man sich, warum man bestimmten Grenzwertsetzungen zugestimmt hat. War es Unkenntnis? War es Feigheit? Oder war es das Vertrauen in die Schummelsoftware, die einem die Illusion vorspiegelte, die faktische Übertretung der Grenzwerte würde ohnehin nie bemerkt werden? Oder war es gar die Hoffnung, irgendwann würde man die Technologie soweit ausreizen können, dass diese Werte wieder eingehalten werden können?
Gewiss, Pressure Groups sind gefürchtet. Sie haben schließlich die Medien auf ihrer Seite. Und das Volk (oder doch eher die politisch-mediale Klasse?) erwartet verstärkte Anstrengungen für eine saubere Umwelt. Ich habe in diversen Meetings Vertreter der Industrie erlebt, die sehr grün aufgestellt waren oder sich zumindest so gaben.
Aber es gibt doch die Gesetze der Physik. Und die lassen sich nicht austricksen oder mit höherer Moral außer Kraft setzen.
Das Verdunsten bzw. Verdampfen von Wasser erfordert Energie. Und zwar beträgt die Verdampfungswärme von Wasser bei 100°C genau 0,63 kWh/kg. Somit lässt sich bei einem Wäschetrockner ziemlich präzise vorhersagen, wie viel Energie benötigt wird, um eine bestimmte Wäschemenge zu trocknen.
Ich habe vor zwei Jahren einen Trockner eines bekannten Hausgeräteherstellers gekauft. Der höchste Leistungsgrad ist "schranktrocken +", das ist eine Stufe höher als "schranktrocken". Wenn ich das recht interpretiere, dann bedeutet das: die Wäsche kann direkt aus dem Trockner genommen und in den Schrank gehängt werden. Doch weit gefehlt. In der Praxis ist die Wäsche am Ende des Programms immer noch etwas klamm, und zwar unabhängig davon, wie große die Menge war. In diesem Zustand kann man die Wäsche auf keinen Fall in den Schrank hängen.
Aber es gibt Abhilfe, und zwar ein Zeitprogramm mit dem Namen "30 Minuten extra", das man an "schranktrocken +" anhängt. Dann, und nur dann (!), ist die Wäsche wirklich schranktrocken. Tatsächlich genügen in den meisten Fällen schon 10 Minuten extra, um den gewünschten Trockengrad zu erreichen.
Das Ärgerliche an der Sache ist, dass es eben dieses Extraprogramm braucht, um das zu erreichen, was das urprüngliche verspricht.
Ich bin sicher dass die "schranktrocken+" einen Energieverbrauch innerhalb der Grenzwerte aufweist. Doch die Qualität der Leistung ist absolut ungenügend. Und um die gewünschte Qualität zu bekommen, muss ich eben einen energetischen Mehrverbrauch in Kauf nehmen.
Wie gesagt: um eine bestimmte Menge Wasser zu verdampfen, ist eine bestimmte Energiemenge nötig. Darunter geht´s nicht. Elementare Physik.
Teil 1 dieser Serie finden Sie hier.
2018/09/29
Grüne Lügen (2)
2018/09/22
Der Bankrott der Universitäten in den USA
Über den Verfall der Universitäten, insbesondere in den Vereinigten Staaten, wurde schon einiges geschrieben. Danisch liefert immer wieder lesenswerte Beiträge zu diesem Themenkreis, z. B. hier.
Erst kürzlich erschien dazu ein Artikel in der NZZ. Pikanterweise und sicherlich unbeabsichtigt bestätigt der etwas salbadernde Grundton des Artikels, dass das Übel der auf political correctness gebürsteten Universitäten keineswegs ein rein transatlantisches ist. Allerdings tritt dort das Problem mit Sprechverboten für unerwünschte Meinungen, Mikroaggressionen, Bafe Spaces und sonstigem Brimborium nur etwas greller ins Rampenlicht.
In Europa ist die Lage noch nicht ganz so verfahren, aber der Trend geht eindeutig in dieselbe Richtung. Und da und dort soll schon mal eine Veranstaltung einer gutmenschlichen Intervention zum Opfer gefallen sein.
Nun ja, das sind eben die Segnungen des Kulturmarxismus. Über Wesen und Wirkung dieser Ideologie gibt es eine Reihe von Artikeln im Netz. Wer Videos bevorzugt, ist hier gut aufgehoben.
Was Mikroaggressionen sind, weiß ich schon wesentlich länger als die kulturmarxistischen Theoretiker. Und zwar aus praktischer Erfahrung. Eine der Schwestern meiner Oma besaß nach außen hin ein sehr weiches, beinahe verletzliches Wesen. Wer sie aber näher kannte, wusste, dass hinter dieser weichen Schale ein sehr rauer, manche würden sagen: aggressiver Kern steckte. Und wenn ihr jemand nicht nach der Pfeife tanzte, sagte sie einfach: "Der (oder die) kann mich nicht leiden" und nahm gekonnt die Opferrolle ein. Spätestens dann konnte sie wirklich niemand mehr leiden. Aber wehe, irgend jemand sprach das offen aus.
Doch zurück zum Universitätsbetrieb. Als ich noch an der Uni studierte, hatte ich einen Studienkollegen, der nicht nur strammer Marxist war, sondern sich auch auf eine Laufbahn als Physiklehrer an einem Gymnasium vorbereitete. Als ich ihn nach einiger Zeit wieder einmal traf und ihn nach seinen beruflichen Erfahrungen fragte, erzählte er mir etwas sehr Bemerkenswertes. Als er nämlich seine erste Klasse übernommen hatte, stellte er sich vor die Schüler hin und sagte, sie sollten ihm überhaupt nichts glauben und alles kritisch hinterfragen... Dass zum kritischen Hinterfragen ein einigermaßen solides Grundwissen gehört, scheint ihm gar nicht in den Sinn gekommen zu sein. Und dass dieses Unterrichtskonzept nicht sehr tragfähig ist, sollte einem durchschnittlich geerdeten Zeitgenossen eigentlich klar sein. Nun, auch mein Kollege musste Lehrgeld bezahlen und seinen unkonventionellen Stil wieder einmotten, um hinfort wieder etwas stinknormales Wissen unters Volk zu bringen. Die völlige Anarchie seines ursprünglichen Konzept produzierte letztlich nur - Anarchie, und eben kein Verständnis für (elementare) physikalische Sachverhalte. Dies nur als Beispiel, wie man mit Ideologie an die Wand fahren kann.
Wenn ich mich zurückerinnere an die 1980er Jahre, so war das Universitätsklima damals zwar deutlich offener und liberaler als heute. Gleichwohl gab es in einigen Bereichen (auch bei uns in der Physik) sehr aktive Fachschaften, die einen sehr markanten Linkstrend aufwiesen. Nun ist die Physik zwar eine Wissenschaft, in der (im Prinzip jedenfalls) nur objektive Fakten zählen. Was aber stramme Ideologen nicht daran hindert, dem Fachbereich ihren Stempel aufzudrücken (etwa in personeller Hinsicht). Ja, selbst die Mathematik ist inzwischen von diesem Virus infiziert.
Und hierin liegt auch ein Schlüssel für das Verständnis dessen, was an den Universitäten seither geschehen ist. Denn es ist ja keineswegs so, dass die Unis holterdipolter von Außerirdischen gekapert worden wären. Was wir gegenwärtig sehen, ist nur das (vorläufige?) Ergebnis einer Entwicklung, die schon lange absehbar war. "Aktivisten" drängen auf die Schaffung bestimmter Normen, die anschließend immer weiter ausgedehnt werden. Während die europäischen Universitäten jahrhundertelang ohne Frauenbeauftragte auskamen, wurde es irgendwann Usus, an jeder Hochschule eine solche Stelle zu schaffen. Wer meinte, damit sei dem Drängen Genüge getan, wurde rasch eines Besseren belehrt. Denn schon bald musste auch jeder Fachbereich eine eigene Frauenbeauftragte haben.
Hätte irgendjemand in den 1980er Jahren vorhergesagt, dass es 2018 mehr als 200 Genderprofessuren in Deutschland geben würde, wäre er für leicht verrückt erklärt worden. Diese Professuren fielen ja nicht vom Himmel oder wurden aufgrund göttlicher Gnade geschaffen. Vielmehr steckt dahinter ein überaus professionelles Lobbying, das bis in höchste politische Kreise reicht. Und so sind wir inzwischen an einem Punkt angelangt, wo der gegenteilige Standpunkt für verrückt erklärt werden würde. Denn Genderprofessuren sind heute eben "normal". Und wer könnte etwas gegen das Normale haben?
Aber das Thema "Gender" ist eben nur ein Aspekt unserer aktuellen gesellschaftlichen Situation. In anderen Themenfeldern wurde ein ganz ähnlicher Kurs gefahren: man denke nur daran, was alles gesagt (oder besser: nicht gesagt) werden darf; an Sprechverbote, die natürlich offiziell gar nicht existieren, die aber leider "aus Sicherheitsgründen" angemessen erscheinen; an den ganzen Zinnober mit Mikroaggressionen, Safe Spaces und so weiter.
Ein entscheidender Punkt ist auch, dass viele dieser neuen "Regeln" gar nicht formal aufgestellt wurden, dass aber ein Verstoß gegen dieselben sofort harsche Konsequenzen nach sich zieht. Es genügt ein vielleicht etwas dümmlicher Witz oder eine flapsige Bemerkung, um eine verdienstvolle Karriere unverzüglich zu beenden und jemanden zur Unperson zu machen. Der Nobelpreisträger Tim Hunt ist dafür nur ein Beispiel von mehreren.
Wie die MeToo-Kampagne zeigte, genügen manchmal Gerüchte über Ereignisse, die sich vor 20 oder 30 Jahren ereignet haben sollen, um jemanden aus der Bahn zu werfen. Und das ganz ohne Gerichtsverfahren. Private Dinge (in vielen Fällen ohne jegliche strafrechtliche Relevanz) werden mit aller Gewalt an die Öffentlichkeit gezerrt, um sie gegen eine bestimmte Person einzusetzen. Und in den meisten Fällen gelingt das sogar mit Erfolg.
Ja, so sieht es aus, wenn das Private politisch wird. Die Ansätze dieser gesellschaftlichen Strömung gehen bis in die 1960er Jahre zurück. Und ihr Einfluss ist heute größer als je zuvor.
Erst kürzlich erschien dazu ein Artikel in der NZZ. Pikanterweise und sicherlich unbeabsichtigt bestätigt der etwas salbadernde Grundton des Artikels, dass das Übel der auf political correctness gebürsteten Universitäten keineswegs ein rein transatlantisches ist. Allerdings tritt dort das Problem mit Sprechverboten für unerwünschte Meinungen, Mikroaggressionen, Bafe Spaces und sonstigem Brimborium nur etwas greller ins Rampenlicht.
In Europa ist die Lage noch nicht ganz so verfahren, aber der Trend geht eindeutig in dieselbe Richtung. Und da und dort soll schon mal eine Veranstaltung einer gutmenschlichen Intervention zum Opfer gefallen sein.
Nun ja, das sind eben die Segnungen des Kulturmarxismus. Über Wesen und Wirkung dieser Ideologie gibt es eine Reihe von Artikeln im Netz. Wer Videos bevorzugt, ist hier gut aufgehoben.
Was Mikroaggressionen sind, weiß ich schon wesentlich länger als die kulturmarxistischen Theoretiker. Und zwar aus praktischer Erfahrung. Eine der Schwestern meiner Oma besaß nach außen hin ein sehr weiches, beinahe verletzliches Wesen. Wer sie aber näher kannte, wusste, dass hinter dieser weichen Schale ein sehr rauer, manche würden sagen: aggressiver Kern steckte. Und wenn ihr jemand nicht nach der Pfeife tanzte, sagte sie einfach: "Der (oder die) kann mich nicht leiden" und nahm gekonnt die Opferrolle ein. Spätestens dann konnte sie wirklich niemand mehr leiden. Aber wehe, irgend jemand sprach das offen aus.
Doch zurück zum Universitätsbetrieb. Als ich noch an der Uni studierte, hatte ich einen Studienkollegen, der nicht nur strammer Marxist war, sondern sich auch auf eine Laufbahn als Physiklehrer an einem Gymnasium vorbereitete. Als ich ihn nach einiger Zeit wieder einmal traf und ihn nach seinen beruflichen Erfahrungen fragte, erzählte er mir etwas sehr Bemerkenswertes. Als er nämlich seine erste Klasse übernommen hatte, stellte er sich vor die Schüler hin und sagte, sie sollten ihm überhaupt nichts glauben und alles kritisch hinterfragen... Dass zum kritischen Hinterfragen ein einigermaßen solides Grundwissen gehört, scheint ihm gar nicht in den Sinn gekommen zu sein. Und dass dieses Unterrichtskonzept nicht sehr tragfähig ist, sollte einem durchschnittlich geerdeten Zeitgenossen eigentlich klar sein. Nun, auch mein Kollege musste Lehrgeld bezahlen und seinen unkonventionellen Stil wieder einmotten, um hinfort wieder etwas stinknormales Wissen unters Volk zu bringen. Die völlige Anarchie seines ursprünglichen Konzept produzierte letztlich nur - Anarchie, und eben kein Verständnis für (elementare) physikalische Sachverhalte. Dies nur als Beispiel, wie man mit Ideologie an die Wand fahren kann.
Wenn ich mich zurückerinnere an die 1980er Jahre, so war das Universitätsklima damals zwar deutlich offener und liberaler als heute. Gleichwohl gab es in einigen Bereichen (auch bei uns in der Physik) sehr aktive Fachschaften, die einen sehr markanten Linkstrend aufwiesen. Nun ist die Physik zwar eine Wissenschaft, in der (im Prinzip jedenfalls) nur objektive Fakten zählen. Was aber stramme Ideologen nicht daran hindert, dem Fachbereich ihren Stempel aufzudrücken (etwa in personeller Hinsicht). Ja, selbst die Mathematik ist inzwischen von diesem Virus infiziert.
Und hierin liegt auch ein Schlüssel für das Verständnis dessen, was an den Universitäten seither geschehen ist. Denn es ist ja keineswegs so, dass die Unis holterdipolter von Außerirdischen gekapert worden wären. Was wir gegenwärtig sehen, ist nur das (vorläufige?) Ergebnis einer Entwicklung, die schon lange absehbar war. "Aktivisten" drängen auf die Schaffung bestimmter Normen, die anschließend immer weiter ausgedehnt werden. Während die europäischen Universitäten jahrhundertelang ohne Frauenbeauftragte auskamen, wurde es irgendwann Usus, an jeder Hochschule eine solche Stelle zu schaffen. Wer meinte, damit sei dem Drängen Genüge getan, wurde rasch eines Besseren belehrt. Denn schon bald musste auch jeder Fachbereich eine eigene Frauenbeauftragte haben.
Hätte irgendjemand in den 1980er Jahren vorhergesagt, dass es 2018 mehr als 200 Genderprofessuren in Deutschland geben würde, wäre er für leicht verrückt erklärt worden. Diese Professuren fielen ja nicht vom Himmel oder wurden aufgrund göttlicher Gnade geschaffen. Vielmehr steckt dahinter ein überaus professionelles Lobbying, das bis in höchste politische Kreise reicht. Und so sind wir inzwischen an einem Punkt angelangt, wo der gegenteilige Standpunkt für verrückt erklärt werden würde. Denn Genderprofessuren sind heute eben "normal". Und wer könnte etwas gegen das Normale haben?
Aber das Thema "Gender" ist eben nur ein Aspekt unserer aktuellen gesellschaftlichen Situation. In anderen Themenfeldern wurde ein ganz ähnlicher Kurs gefahren: man denke nur daran, was alles gesagt (oder besser: nicht gesagt) werden darf; an Sprechverbote, die natürlich offiziell gar nicht existieren, die aber leider "aus Sicherheitsgründen" angemessen erscheinen; an den ganzen Zinnober mit Mikroaggressionen, Safe Spaces und so weiter.
Ein entscheidender Punkt ist auch, dass viele dieser neuen "Regeln" gar nicht formal aufgestellt wurden, dass aber ein Verstoß gegen dieselben sofort harsche Konsequenzen nach sich zieht. Es genügt ein vielleicht etwas dümmlicher Witz oder eine flapsige Bemerkung, um eine verdienstvolle Karriere unverzüglich zu beenden und jemanden zur Unperson zu machen. Der Nobelpreisträger Tim Hunt ist dafür nur ein Beispiel von mehreren.
Wie die MeToo-Kampagne zeigte, genügen manchmal Gerüchte über Ereignisse, die sich vor 20 oder 30 Jahren ereignet haben sollen, um jemanden aus der Bahn zu werfen. Und das ganz ohne Gerichtsverfahren. Private Dinge (in vielen Fällen ohne jegliche strafrechtliche Relevanz) werden mit aller Gewalt an die Öffentlichkeit gezerrt, um sie gegen eine bestimmte Person einzusetzen. Und in den meisten Fällen gelingt das sogar mit Erfolg.
Ja, so sieht es aus, wenn das Private politisch wird. Die Ansätze dieser gesellschaftlichen Strömung gehen bis in die 1960er Jahre zurück. Und ihr Einfluss ist heute größer als je zuvor.
Labels:
Gesellschaft,
Politische Korrektheit,
Wissenschaft
2018/09/14
Warum "regenerativ" und nicht "erneuerbar"?
Leser dieses Blogs wissen, dass ich nicht von erneuerbaren Energien spreche, sondern grundsätzlich nur von regenerativen. Z. B. hier. Warum ist das so?
Nun, ganz einfach. Energie ist nicht erneuerbar.
Energie kann nur von einem Zustand in einen anderen übergeführt werden. Sie kann weder erzeugt noch vernichtet werden. Das ist eines der grundlegendsten physikalischen Gesetze.
Wie hat man sich das vorzustellen? Das Benzin im Tank meines Autos entspricht einer bestimmten Energiemenge. Wenn ich mit dem Auto fahre, wird ein Teil dieser Energie (Wirkungsgrad kleiner als 100%) in kinetische (also Bewegungs-) Energie umgewandelt. Wenn ich bremse, erhitzen sich die Bremsscheiben, d.h. die kinetische Energie wird in Wärme umgewandelt. Für die naturwissenschaftlich Interessierten: Es ist schon klar, dass Wärme auch nichts anderes als Bewegungsenergie (von Atomen und Molekülen) ist. Nur ist die Bewegung aufgrund von Wärme sehr ungeordnet, während die Bewegung des Automobils (im Allgemeinen) recht geordnet vonstatten geht.
Warum also regenerativ? Dieser Begriff macht Sinn, denn er zielt darauf ab, dass etwas in gleicher Weise wieder erzeugt (als re-generiert) werden kann. Wann immer die Sonne scheint, liefern meine Photovoltaik-Paneele Strom. Dieser Prozess läuft immer in gleicher Weise ab. Streng genommen, gilt das natürlich nur, solange die Sonne in gleicher Weise scheint, was im Laufe unserer kurzen Lebensspanne tatsächlich der Fall ist. Man bedenke, dass die Sonne in jeder Sekunde (!) 4 Millionen Tonnen an Masse verliert aufgrund der gewaltigen Kernreaktionen, die dort ablaufen. Glücklicherweise ist die Masse der Sonne so groß, dass wir davon, selbst im Lauf von vielen Jahren, praktisch nichts merken.
Die Sonne kann also als eine stabile Quelle angesehen werden, die uns den Betrieb regenerativer Energien ermöglicht.
Zum Vergleich: Wenn ich ein Stück Kohle verbrenne, gewinne ich während des Brennvorganges die darin enthaltene Energie (z. B. um mein Haus zu wärmen). Aber sobald nur noch ein Haufen Asche übrig ist, ist die Sache zu Ende. Hier lässt sich nichts re-generieren. Das gilt mutatis mutandis für alle fossilen Energieträger.
Der Begriff "erneuerbare Energien" suggeriert etwas, das es nicht gibt. Es handelt sich um einen grünen Propagandabegriff, der von willfährigen Medien eifrig unters Volk gebracht wird. Vielleicht ist er deshalb so erfolgreich, weil er eben immer gegenwärtig ist. Richtig wird die Sache deshalb noch lange nicht.
Nun, ganz einfach. Energie ist nicht erneuerbar.
Energie kann nur von einem Zustand in einen anderen übergeführt werden. Sie kann weder erzeugt noch vernichtet werden. Das ist eines der grundlegendsten physikalischen Gesetze.
Wie hat man sich das vorzustellen? Das Benzin im Tank meines Autos entspricht einer bestimmten Energiemenge. Wenn ich mit dem Auto fahre, wird ein Teil dieser Energie (Wirkungsgrad kleiner als 100%) in kinetische (also Bewegungs-) Energie umgewandelt. Wenn ich bremse, erhitzen sich die Bremsscheiben, d.h. die kinetische Energie wird in Wärme umgewandelt. Für die naturwissenschaftlich Interessierten: Es ist schon klar, dass Wärme auch nichts anderes als Bewegungsenergie (von Atomen und Molekülen) ist. Nur ist die Bewegung aufgrund von Wärme sehr ungeordnet, während die Bewegung des Automobils (im Allgemeinen) recht geordnet vonstatten geht.
Warum also regenerativ? Dieser Begriff macht Sinn, denn er zielt darauf ab, dass etwas in gleicher Weise wieder erzeugt (als re-generiert) werden kann. Wann immer die Sonne scheint, liefern meine Photovoltaik-Paneele Strom. Dieser Prozess läuft immer in gleicher Weise ab. Streng genommen, gilt das natürlich nur, solange die Sonne in gleicher Weise scheint, was im Laufe unserer kurzen Lebensspanne tatsächlich der Fall ist. Man bedenke, dass die Sonne in jeder Sekunde (!) 4 Millionen Tonnen an Masse verliert aufgrund der gewaltigen Kernreaktionen, die dort ablaufen. Glücklicherweise ist die Masse der Sonne so groß, dass wir davon, selbst im Lauf von vielen Jahren, praktisch nichts merken.
Die Sonne kann also als eine stabile Quelle angesehen werden, die uns den Betrieb regenerativer Energien ermöglicht.
Zum Vergleich: Wenn ich ein Stück Kohle verbrenne, gewinne ich während des Brennvorganges die darin enthaltene Energie (z. B. um mein Haus zu wärmen). Aber sobald nur noch ein Haufen Asche übrig ist, ist die Sache zu Ende. Hier lässt sich nichts re-generieren. Das gilt mutatis mutandis für alle fossilen Energieträger.
Der Begriff "erneuerbare Energien" suggeriert etwas, das es nicht gibt. Es handelt sich um einen grünen Propagandabegriff, der von willfährigen Medien eifrig unters Volk gebracht wird. Vielleicht ist er deshalb so erfolgreich, weil er eben immer gegenwärtig ist. Richtig wird die Sache deshalb noch lange nicht.
2018/09/08
PV in Schottland - Nachtrag
Ich komme nochmal zurück auf mein letztes Posting. Dort wurde unter anderem dieses Bild gezeigt:
Schön zu sehen sind hier die Variationen beim Stromverbrauch, der im Sommer deutlich niedriger ist als im Winter, und bei der Stromproduktion aus PV, wo es gerade umgekehrt ist.
Wie bereits angemerkt, ist dieses Bild einem Artikel von Roger Andrews aus Energy Matters entnommen. Dort werden auch Quellen zitiert, die davon schwadronieren, Solarenergie könnte den gesamten schottischen Energiebedarf abdecken ("could power all Scottish electricity supplies").
Was hat es damit auf sich? Nun, wenn wir uns obiges Bild genau ansehen, ergibt sich der Eindruck, dass die Überproduktion des Sommers tatsächlich die PV-Stromlücke im Winter ausgleichen könnte.
Rechnen wir mal nach. Der Stromverbrauch von März bis September liegt etwas unter 3 TWh pro Monat. Überschlagsmäßig kommen wir für diese Periode auf einen Gesamtverbrauch von rund 15 TWh. In den übrigen Monaten beträgt der Strombedarf dann rund 20 TWh, während die PV-Produktion demgegenüber weit zurückfällt.
Man müsste also ca. 20 TWh an elektrischer Energie so speichern, dass sie für den ganzen Winter zur Verfügung steht. Nach derzeitigem Stand der Technik kämen bei so gewaltigen Energiemengen eigentlich nur Pumpspeicherkraftwerke in Frage.
Also schauen wir mal nach, wie es mit diesen Pumpspeicherkraftwerken aussieht. Gemäß der europäischen Statistikbehörde Eurostat gab es 2016 in der gesamten EU eine Speicherkapazität von knapp 25 GW. Diese Speicherkraftwerke produzierten im selben Jahr rund 30 TWh. Mit anderen Worten: die gesamten Pumpspeicher der EU produzierten 2016 gerade mal eineinhalb mal soviel elektrische Energie, wie Schottland allein im Winter benötigt. Von den 30 TWh gehen rund 3 TWh, also knapp 10 %, auf das Konto des Vereinigten Königreichs. Man bedenke auch, dass dies ganzjährige Werte sind, während wir im Fall Schottland nur vom Bedarf im Winter reden.
Daraus folgt: Es bräuchte fast die gesamte Speicherkapazität der EU, um allein den schottischen Strombedarf im Winter abzudecken.
Also rein rechnerisch mag die grüne Phantasie could power all Scottish electricity supplies zutreffend sein. In der Praxis klafft hier allerdings eine gewaltige Lücke, es sei denn man nimmt an, dass die gesamte EU bereits steht, um (ausschließlich) einen kleinen Teil Großbritanniens mit Strom zu versorgen. Das ist völlig abwegig.
Man fragt sich, ob mit Meldungen wie der oben genannten die Menschen manipuliert werden sollen. Denn letztlich wird eine Versorgungssicherheit suggeriert, die es zumindest mit dem jetzigen Stand der Technik nicht gibt.
Fig. 1 Stromproduktion aus Photovoltaik (schwarz) und Stromverbrauch (rot) in Schottland |
Schön zu sehen sind hier die Variationen beim Stromverbrauch, der im Sommer deutlich niedriger ist als im Winter, und bei der Stromproduktion aus PV, wo es gerade umgekehrt ist.
Wie bereits angemerkt, ist dieses Bild einem Artikel von Roger Andrews aus Energy Matters entnommen. Dort werden auch Quellen zitiert, die davon schwadronieren, Solarenergie könnte den gesamten schottischen Energiebedarf abdecken ("could power all Scottish electricity supplies").
Was hat es damit auf sich? Nun, wenn wir uns obiges Bild genau ansehen, ergibt sich der Eindruck, dass die Überproduktion des Sommers tatsächlich die PV-Stromlücke im Winter ausgleichen könnte.
Rechnen wir mal nach. Der Stromverbrauch von März bis September liegt etwas unter 3 TWh pro Monat. Überschlagsmäßig kommen wir für diese Periode auf einen Gesamtverbrauch von rund 15 TWh. In den übrigen Monaten beträgt der Strombedarf dann rund 20 TWh, während die PV-Produktion demgegenüber weit zurückfällt.
Man müsste also ca. 20 TWh an elektrischer Energie so speichern, dass sie für den ganzen Winter zur Verfügung steht. Nach derzeitigem Stand der Technik kämen bei so gewaltigen Energiemengen eigentlich nur Pumpspeicherkraftwerke in Frage.
Also schauen wir mal nach, wie es mit diesen Pumpspeicherkraftwerken aussieht. Gemäß der europäischen Statistikbehörde Eurostat gab es 2016 in der gesamten EU eine Speicherkapazität von knapp 25 GW. Diese Speicherkraftwerke produzierten im selben Jahr rund 30 TWh. Mit anderen Worten: die gesamten Pumpspeicher der EU produzierten 2016 gerade mal eineinhalb mal soviel elektrische Energie, wie Schottland allein im Winter benötigt. Von den 30 TWh gehen rund 3 TWh, also knapp 10 %, auf das Konto des Vereinigten Königreichs. Man bedenke auch, dass dies ganzjährige Werte sind, während wir im Fall Schottland nur vom Bedarf im Winter reden.
Daraus folgt: Es bräuchte fast die gesamte Speicherkapazität der EU, um allein den schottischen Strombedarf im Winter abzudecken.
Also rein rechnerisch mag die grüne Phantasie could power all Scottish electricity supplies zutreffend sein. In der Praxis klafft hier allerdings eine gewaltige Lücke, es sei denn man nimmt an, dass die gesamte EU bereits steht, um (ausschließlich) einen kleinen Teil Großbritanniens mit Strom zu versorgen. Das ist völlig abwegig.
Man fragt sich, ob mit Meldungen wie der oben genannten die Menschen manipuliert werden sollen. Denn letztlich wird eine Versorgungssicherheit suggeriert, die es zumindest mit dem jetzigen Stand der Technik nicht gibt.
Subscribe to:
Posts (Atom)