2018/11/14

Eisbären in Südkalifornien

Kürzlich verbrachte ich ein paar Tage im südlichen Kalifornien. Ein Besuch im berühmten Zoo von San Diego stand auch auf dem Programm. Der Tierpark rühmt sich, seine Bewohner unter möglichst naturnahen Bedingungen zu halten.

Für die Mehrzahl der Tiere, etwa Elefanten, Flusspferde, diverse Affenarten mag das durchaus richtig sein.

Allerdings gibt es wenigstens eine Tierart, die hier (bei 30°C im Spätoktober) garantiert kein naturnahes Umfeld vorfindet: der Eisbär. Ich fragte eine Mitarbeiterin des Zoos, wie denn die Bewohner polarer Regionen mit dem warmen Klima nahe der mexikanischen Grenze zurecht kämen. Sie meinte, die Bären bekämen eine grundsätzlich andere Diät als das, was sie bei sich zu Hause verspeisen. Denn echte Eisbären legten sich eine dicke Speckschicht zu, um dem kalten Polarklima zu trotzen. Allerdings wäre so eine dicke Speckschwarte unter den klimatischen Bedingungen San Diegos sehr kontraproduktiv für die Gesundheit der Tiere.

Deswegen werden sie auf eine vegetarische Diät gesetzt. Nur so könnten sie die Hitze vertragen.

Ich kann ja verstehen, dass die Bewohner Südkaliforniens gerne Eisbären im Zoo sehen möchten. Aber dazu muss eben ihrem normalen Lebensrhythmus ein wenig Gewalt angetan werden. Von naturnahen Lebensbedingungen kann hierbei offensichtlich nicht die Rede sein.

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