Ich vermeide, wenn möglich, den Begriff "erneuerbare Energien", denn Energie lässt sich nicht erneuern. Das ist physikalisch unmöglich und wird auch durch gebetsmühlenartige Wiederholung der Grünbewegten nicht anders.
Aus meiner Sicht ist der Begriff "regenerative Energien" deutlich passender. Energie kann durch Anzapfen einer (unendlich) großen Quelle (im Allgemeinen die Sonne) in stets gleicher Weise re-generiert werden. Das gilt sowohl für Photovoltaik und Solarthermie als auch für Wind, Wasser und Biomasse, die letztlich ebenso auf das Wirken der Sonne zurückgehen.
In den letzten eineinhalb Jahrzehnten (also seit Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, hier ist die physikalische Irreführung quasi amtlich-juristisch untermauert) wurde der Ausbau regenerativer Energieträger massiv betrieben. Wer auch nur kurze Strecken durch Deutschland fährt, kann sich davon ein Bild machen, wenn etwa riesige Windturbinen sanfte bewaldete Hügel durchschneiden oder einst sattgrüne Wiesen mit metallisch-grau glänzenden Solarpanelen verschandelt werden.
Immer wieder wird von den Protagonisten der "Erneuerbaren" auf die steigenden Erträge (in MWh) verwiesen und wieviel Prozent der Stromproduktion bereits mit Windrädern und Photovoltaik-Anlagen erzielt werden. Und wenn alles passt, also ein sehr niedriges Verbrauchsniveau auf eine frische Brise kombiniert mit strahlendem Sonnenschein trifft, mag es sogar gelingen, die Stromversorgung Deutschlands für ein paar Stunden ausschließlich mit regenerativen Energien zu bestreiten. So etwas wird dann auch brav im öffentlich-rechtlichen Propagandafunk berichtet.
Wie die Lage übers Jahr gesehen tatsächlich aussieht, lässt sich an folgendem Bild ablesen:
Hier werden die stündlichen Verbrauchswerte (Load) des Jahres 2016 der gesamten entsprechenden Produktion aus Wind und PV gegenüber- oder besser gesagt: untereinander gestellt. Es wird auf den ersten Blick klar, welche Lücke im allgemeinen besteht zwischen dem, was die deutsche Volkswirtschaft an elektrischer Energie braucht und dem, was von Wind und PV zusammen geliefert werden kann. Die Rohdaten für dieses Bild wurden der stets lesenswerten Webseite von Paul-Frederik Bach entnommen.
Dem Bild wurden noch die gleitenden Mittelwerte über 200-Stunden hinzugefügt. Auch für diese Mittelwerte ist der Unterschied zwischen dem regelmäßigen Verbrauchsmuster und der unregelmäßigen Verfügbarkeit von Wind und Sonne evident.
Es sind tatsächlich nur (stundenweise) Einzelfälle, in denen die Spitzen der Regenerativen in den unteren Bereich des Stromverbrauchs eindringen.
In mehr als 99,9% der Stunden eines Jahres reicht jedoch die geballte Kraft von Wind und Sonne nicht aus, um die (geringeren) Strombedürfnisse der deutschen Volkswirtschaft zu befriedigen. Und dafür werden jährlich viele Milliarden ausgegeben.
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