2018/02/13

El Hierro - energieautark mit regenerativen Quellen?

In regelmäßigen Abständen berichtet Roger Andrews auf Energy Matters über ein Projekt auf der Kanaren-Insel El Hierro, das seit 2015 eine hundertprozentige Energieautarkie zum Ziel hatte, diese jedoch ebenso regelmäßig deutlich verfehlt.

Gorona del Viento (GdV) supplied 37.6% of El Hierro’s electricity in December and 8.6% of its energy, up from 24.7% and 5.7% in November. Since project startup in June 2015 GdV has supplied 40.9% of El Hierro’s electricity and 9.4% of its energy. In 2017 GdV supplied 46.3% of El Hierro’s electricity and 10.6% of its energy, up from 40.7% and 9.4% in 2016.

Die grundlegende Idee des Projekts war mittels eines Pumpspeicherkraftwerks die Schwankungen der Regenerativen abzupuffern, also die Produktionsüberschüsse in den oberen von zwei Speicherseen zu transferieren und daraus dann bei Windflaute die Energie wieder kontrolliert zu entnehmen. Allerdings konnte der untere der beiden Speicher nicht ausreichend groß angelegt werden (wohl aus geologischen Gründen), sodass das Kraftwerk nicht in der Lage ist, die kleine Insel völlig energieautark zu machen. Nach R. Andrews müsste der untere Speichersee dazu um den Faktor 40 (!) größer dimensioniert werden. Aber nicht nur das: auch die Kapazität der Windkraftanlagen müsste um 50% gesteigert werden, wollte man das großspurige Ziel erreichen.

Die Konsequenz: Man dümpelt deutlich unterhalb der Zielmarke herum, was die spanischen Medien jedoch nicht davon abhält, ins Schwärmen zu geraten (El Hierro makes utopia the norm - El Hierro macht Utopie zur Norm), während die Dieselgeneratoren auf der Insel tapfer die Stromversorgung aufrecht erhalten. Fake News vom Feinsten.

Zum ausführlichen Artikel geht's hier.


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