2020/05/08

Energieverbrauch in der Praxis - 2017 bis 2019 - Eine Bilanz

In den letzten Jahren wohnte ich in einem Haus in Luxemburg, das mittels Wärmepumpe und einer Solarthermieanlage mit Energie versorgt wurde (für Heizung und Warmwasser). Dazu kam noch der normale Stromverbrauch für anfangs vier, später drei Leute.

Das Haus wurde 2016 fertiggebaut. In einen früheren Beitrag habe ich die Sache für das Jahr 2018 analysiert.

In der folgenden Graphik sind die Jahre 2017 bis 2019 ausgewiesen. Das sind jene Jahre, in denen das Haus in voller Länge bewohnt war.

Fig.1 Energieverbrauch eines Hauses in Luxemburg

Was sofort ins Auge fällt, ist der große Sprung zwischen Sommer und Winter. Ja, das ist eben der Unterschied zwischen Heizen und Nicht-Heizen.

Aber fangen wir im Sommer an. Die Solarthermie stellt ausreichend warmes Wasser zur Verfügung und die Wärmepumpe wird so gut wie nicht benötigt (es sei denn, die Sonne lässt sich tagelang nicht blicken, aber selbst dann ist aufgrund der sommerlichen Temperaturen der Wirkungsgrad der Wärmepumpe so gut, dass der Stromverbrauch dafür nicht ins Gewicht fällt).

Von Juni bis August liegt der monatliche Strombedarf zum Teil deutlich unter 400 kWh. Erst im September geht es dann leicht über die 400er-Marke. Strom wird in diesen Monaten für folgende Dinge verbraucht: Kühlschrank, Gefriertruhe, Waschen, Kochen, Ventilation und Beleuchtung.

Im Oktober werden die Tage spürbar kürzer und die Ausbeute der Solarthermie geht entsprechend zurück. Irgendwann in diesem Monat, meist gegen Ende, wird dann die Heizung eingeschaltet.

Hier die entsprechenden Daten der Solarthermie.

Fig. 2 Solarthermie-Ausbeute

Es ist quasi die Inversion zum Gesamtenergieverbrauch. Wie bereits im früheren Blog festgestellt, tragen die Sonnenkollektoren im Winter nur marginal zur Heizleistung bei, während in den Sommermonaten mehr Energie produziert wird, als verbraucht werden kann. Ein, wie es scheint, unauflösliches Dilemma.

Im den Monaten von November bis Februar ruht die Hauptlast der Heizung und Warmwasserproduktion auf der Wärmepumpe. Gleichzeitig sinkt mit fallenden Außentemperaturen deren Wirkungsgrad. Ein weiteres Dilemma.

Alle anderen Verbraucher (Waschmaschine etc.) laufen natürlich weiter. Beleuchtung wird angesichts der kürzeren Tage etwas mehr, fällt aber nicht wirklich ins Gewicht verglichen mit der Heizleistung.

Eine Kuriosität am Rande: Der Energieverbrauch während der ersten sechs Monate eines Jahres ist stets höher als der während des zweiten Halbjahres. Siehe die folgende Graphik.

Fig. 3 Energieverbrauch halbjahresweise

Das lässt sich leicht erklären. Das erste Halbjahr ist tendenziell kälter als das zweite. Die Heizung wird oft erst im April abgestellt. Das Gleiche habe ich auch während meines Aufenthalts in Schweden festgestellt. Diese Schieflage lässt sich auch an Fig. 1 ablesen.

Blicken wir nochmal auf Fig. 2, dann meinen wir ebenfalls eine Asymmetrie der Ausbeute zwischen den beiden Halbjahren festzustellen. Hier ist die Tendenz jedoch nicht so klar, zumal die Lieferung der Sonnenkollektoren sehr stark von der Bewölkung abhängt, und die kann eben das ganze Jahr über heftig schwanken. Hier also die Halbjahresbilanz der Solarthermie (Fig. 4):

Fig. 4 Solarthermie pro Halbjahr

Der Unterschied zwischen den Halbjahren ist für 2017 und 2019 sehr deutlich, für 2018 jedoch marginal.

Das ist also der Energieverbrauch eines Hauses, das modernsten Standards entspricht.






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