2019/08/23

Statistisches zum Klimawandel

Lesenswerter, unaufgeregter und erhellender Artikel eines Statistikers zum Thema Klimawandel.
Insbesondere geht es um die Temperaturen im vergangenen Juli, die mediale Erregungswellen nach sich gezogen haben. Nach der Lektüre ist den Lesern der Unterschied zwischen nüchterner Datenanalyse und hysterischer Panikmache klar.

Sehr schön beschrieben auch die willkürliche Festlegung des Referenzzeitraums (1961-1990) für die Temperaturmessung. So wird eine Ausgangsbasis suggeriert, die wissenschaftlich nicht unangreifbar ist. Gleichwohl wird diese Referenz in den Medien als gleichsam gottgegeben dargestellt.

Es versteht sich von selbst, dass man einen Vergleichsstandard braucht, um sinnvolle Aussagen zur Temperaturänderung machen zu können. Allerdings sind sich die Fachleute der Schwächen eines jeden Standards bewusst und treffen ihre Aussagen mit entsprechender Sorgfalt. Eine derartige Sorgfalt ist auf Seiten der Medien nicht gegeben, denn diese haben ein anderes Geschäftsmodell. Je absoluter der Vergleichszeitraum dem Publikum erscheint, umso alarmistischer können die Schlagzeilen sein, was sich wiederum mit einer gehörigen Portion Moralismus verbinden lässt.

Was ist das ideale Klima? So möchte man fragen. Und es lässt sich schwerlich argumentieren, dass die oben genannten dreißig Jahre so etwas wie ein ideales Klima repräsentieren. Warum sollte das so sein? Warum nicht, um einen anderen Zeitraum zu wählen, die Jahre 1871-1900? Oder eine entsprechende Periode des späten Mittelalters?

Oder anders gefragt, wenn wir beispielsweise die menschliche Geschichte seit der Steinzeit in einzelne Perioden von jeweils dreißig Jahren Länge aufteilten, wie oft wären dann zwei aufeinander folgende Perioden genau gleich hinsichtlich ihrer Durchschnittstemperatur?




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