Wer eben nur "irgendwas mit Medien" macht, hat üblicherweise im Bereich Energie eher weniger Durchblick. Was dabei rauskommt, nimmt Manfred Haferburg elegant auf die Schippe.
Hieraus ein paar Highlights:
- Das Handelsblatt war eine seriöse Zeitung, als das Klima noch nicht von Deutschland gerettet werden musste. Auf der nach oben offenen Skala des Energiewende-Blödsinns spielt das Handelsblatt nun ganz vorne mit. „Virtuelle Kraftwerke – Was die Energieerzeuger der Zukunft leisten“ betitelt das Handelsblatt einen der unzähligen Energiewende-Rettungsartikel aus deutschen Redaktionsstuben.
- Da fragt sich der Leser: Wer darf eigentlich beim Handelsblatt über Energiefragen schreiben? Die Autorin des Artikels studierte Kultur- und Medienwissenschaften und machte unter anderem Station beim Spiegel (ich sag jetzt nichts).
- „Wo früher wenige Dutzend konventionelle Kraftwerke standen, stehen heute mehr als hunderttausend Windräder, weit über anderthalb Millionen Solaranlagen und tausende Biogasanlagen quer über Deutschland verteilt.
- … Das Besondere an einem virtuellen Kraftwerk: Es ist „planbare“ Energie, sogenannte Regelenergie – ein wichtiges Kriterium für ein stabiles Stromnetz“.
- „Unsere Batterien können jetzt als virtuell zusammengeschlossenes Kraftwerk neben ihrem normalen Betrieb auch für die Regelenergie zur Stabilisierung des Netzes genutzt werden“, erklärt Sonnen-Chef Christoph Ostermann dem Handelsblatt. Das heißt, wenn gerade viel Strom aus Erneuerbaren ins Netz kommt, der in dem Moment nicht gebraucht wird, kann die überschüssige Energie in den Batterien zwischengespeichert und bei Bedarf wieder abgerufen werden“.
- Insgesamt verfüge die Firma Sonnen in Europa über 30.000 Heimspeicher für Photovoltaikanlagen. Damit die Batterien als Zwischenspeicher für Netzüberschüsse oder Engpässe genutzt werden könne, habe das Unternehmen aus diesen Anlagen mehrere Batterieleistungen aus ganz Deutschland zu einem Block von einem Megawatt gebündelt.
- Es konnte ein virtueller Block von einem Megawatt geschaffen werden! Wow, das ist die Leistung von einem Drittel Windrad. Mal abgesehen davon, dass auch hier wieder Leistung und Arbeit verwechselt wurden, so dass wir nicht wissen, wie viele Minuten diese Leistung dem Netz zur Verfügung gestellt werden kann.
Hierzu noch ein paar Bemerkungen meinerseits.
30 000 Heimspeicher ergeben zusammen einen "virtuellen" Block von einem Megawatt. Das macht im Schnitt gut 33 Watt pro Heimspeicher. Das entspricht in etwa der Leistung von vier oder fünf Energiesparlampen. Pro Speicher. Gigantisch!
Aber der größte Witz ist doch, dass diese Energie "planbar" sein soll. Wer´s glaubt, wird selig! Das alte Problem der Photovoltaik, im Sommer gibt´s zuviel, im Winter zuwenig Strom, wird auch diese Traumtänzerei nicht aus der Welt schaffen. Dazu kommt der Wind, der fast immer unstetig weht. Alles in allem ist die Speicherkapazität einfach nur lachhaft.
Da wird nun das Konzept eines "virtuellen Kraftwerks" der breiten Öffentlichkeit vorgestellt, und zwar nicht von einem Fachmann, sondern von einer Autorin, die "irgendwas mit Medien" gemacht hat. Besser kann man seine Verachtung für die Leser nicht zeigen. Anstelle einer fachlich kompetenten Präsentation gibt es - grüne Propaganda.
Kein Wunder, dass die Mainstreammedien an Glaubwürdigkeit verlieren.
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