2017/10/24

LKW versus Lastenfahrrad - ein Vergleich

Lastenfahrräder werden immer beliebter. In manchen Städten sind sie schon ein durchaus geläufiger Anblick. In Zeiten des allgegenwärtigen Gründenkens haftet ihnen der Nimbus des ökologisch Korrekten an: also weniger Abgase, weniger Feinstaub und alles in allem einfach umweltfreundlicher.

Zeit für einen Vergleich aus energietechnischer Sicht. Entsprechend den Angaben des deutschen Umweltbundesamtes (also gleichsam die Gralshüter des Gründenkens) verbraucht ein Lkw im statistischen Durchschnitt etwa 0,4 kWh pro Tonnenkilometer. Mit anderen Worten: für jede Tonne, die per Lkw einen Kilometer weit bewegt wird, schlagen 0,4 kWh zu Buche.

Wie sieht dem gegenüber die Bilanz des Lastenfahrrads aus? Auf dieser Webseite gibt es Informationen zum Energieverbrauch beim Radfahren. Nehmen wir der Einfachheit halber an, eine Last von 100 kg werde mit so einem Ding transportiert. Der Lastenradfahrer (80 kg schwer) sei mit einer Geschwindigkeit von 20 km/h unterwegs, und zwar eine volle Stunde lang. Das entspricht einem Energieverbrauch von 1,68 kWh.

Wenn wir insgesamt eine Last von einer Tonne (1000 kg) transportieren wollen, dann müssen wir diese auf mehrere Fahrräder verteilen, sagen wir zehn mal 100 kg. Die zehn Lastenradfahrer verbrauchen dann 16,8 kWh auf einer Strecke von 20 km. Wenn wir das nun durch 20 dividieren, bekommen wir den Energieverbrauch pro Tonnenkilometer: also 0,84 kWh.

Wir sehen also, dass der Transport mit dem Lkw deutlich energieeffizienter ist als jener mit dem Lastenrad. Es sei natürlich unbenommen, dass letzteres deutlich flexibler ist, wenn es darum geht, kleinere Lasten auf verstopften Straßen zu bewegen. Aber es ist wohl - nicht nur aus energetischer Sicht - etwas unrealistisch, den gesamten Lkw-Verkehr auf das Lastenrad verlegen zu wollen.

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