2019/11/12

Dicke Luft

Merkwürdig. Die Qualität der Luft hat in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen. Trotzdem wird die Panikmache weiter getrieben. Jetzt sind es Feinstaub und Stickoxide, die unserer Gesundheit zusetzen (sollen). Und alles nur wegen dem Autoverkehr.

Dazu zwei Weblinks, die sich mit diesem Thema befassen. Zum einen ein bekannter Meteorologe, der zeigt, dass es schlechte Luft auch (fast) ganz ohne Autos gibt.

Zum anderen ein Blogeintrag von Daniel Stelter, der auf Luftqualitätsmessungen in der Londoner U-Bahn verweist. Dort werden zum Teil höhere Belastungen gemessen als auf den Straßen der Stadt. Na wenn das kein Argument zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist!

In aller Bescheidenheit möchte ich an dieser Stelle auch auf einen meiner älteren Artikel verlinken, in dem es um die Feinstaubbelastung durch den Sohlenabrieb von Straßenschuhen geht. Bei den Millionen von Menschen, die täglich die U-Bahn benutzen, ist es auch kein Wunder, dass allein durch den Verschleiß der Schuhe ein gewisses Maß an Feinstaub entsteht. Aber natürlich verursacht auch der Betrieb der Züge Feinstaub, der nahezu unvermeidlich ist.

In meiner unmittelbaren Nachbarschaft gibt es ein paar Häuser, die mit Holz bzw. Pellets heizen. Das ist alles kein Problem, außer wenn der Luftdruck den Rauch aus den Kaminen nach unten drückt und sich die Schwaden in Richtung unseres Lufteinzugs bewegen. Dort wird nämlich die Außenluft angesaugt und durch ein Luftfilter ins Haus geleitet. Trotz Filter können wir dann die kontaminierte Luft förmlich riechen. Es gelangt also Feinstaub ins Haus, der als solcher nicht sichtbar ist aber nichtsdestoweniger seine olfaktorischen Spuren hinterlässt. Soviel zum Thema Feinstaub und Heizen.

Es liegt mir fern, die Nutzer von Holz- und Pelletsheizungen hier anzuklagen. In meiner Kindheit und Jugend wurde in der Nachbarschaft auch viel mit Holz (und Öl) geheizt. Ich erinnere mich aber nicht daran, dass wir jemals Rauchgeruch in unserem Haus gehabt hätten. Was auch daran lag, dass es damals noch keine so gut wärmeisolierten Häuser gab wie heute. In den 1960er und 70er Jahren wurden die Häuser "natürlich" belüftet, also mit zeitweiligem Öffnen der Fenster. Eine Ventilation mit erzwungener Luftzirkulation war zu jener Zeit in Privathäusern so gut wie unbekannt. Und deshalb gab es auch nichts, was den draußen herumwabernden Rauch nach innen gezogen hätte. Das ist ein Phänomen unserer Tage. Gleichsam der Preis, der für die gute Wärmeisolation zu entrichten ist.

Mich würde mal interessieren, wie hoch die Feinstaubwerte in unserem Haus sind, wenn wieder einmal der Rauch aus der Nachbarschaft hereingezogen wird.


No comments:

Post a Comment

Note: Only a member of this blog may post a comment.